Golflehrer

Es gibt nicht nur einen Golflehrer-Verband. Die PGA ist darunter aber mit Abstand die größte und bekannteste Organisation. Mit großem Abstand folgt die WGTF bzw. EGTF, ein ebenfalls weltweit operierender Verband. Golflehrer ist kein geschützter Beruf und es gibt keine staatliche Kontrolle darüber. Die Verbände treten dabei genauso auf, wie jeder Einzelausbilder. Primär geht es ums Geld und damit um die Gehälter der Verbandsorgane und -institutionen. Am Ende sollte es um die Befähigung des Golflehrers gehen und um die Qualität seiner Unterrichtsstunden.

Worum geht es bei einem Golflehrer?

Beim Golfen sollten man nicht nur geradeaus, sondern auch noch möglichst weit schlagen. Sonst lassen sich die Platzstandards auf modernen Plätzen einfach nicht erreichen. Für ein 420 Meter langes Par 4 muss man nunmal diese 420 Metern mit zwei Schlägen bewältigen können. Das ist schon knackig und für viele Amateurgolfer einfach nicht zu schaffen. Zumindest nicht mit einem schlechten, weil ineffektiven Schwung. Die meisten PGA-Golflehrer haben längst aufgegeben. Bei der Hansegolf 2015 wurden in der Leadbetter Lounge folgende Themen behandelt: "Besser spielen ohne weiter zu Schlagen?" "Unterricht bringt mir nichts! Wie kann ich besser werden?" oder "Taktik und Strategie - Besser werden ohne Training."

Das vergrößert nicht gerade das Vertrauen in den PGA Golflehrer. Wenn man dann aber den "PGA-Golfschwung" kritisiert, wird abgestritten, dass es überhaupt einen solchen gibt. Wenn in der PGA-Golflehrer-Ausbildung der Schwung gar kein Thema ist, was wird denn da über drei Jahre unterrichtet?

Beim Golfen geht es nicht darum, wie ein gestörter auf den kleinen Ball einzudreschen, sondern nur mit Hilfe von geeigneten Hebelkräften völlig locker die größtmögliche Schlägerkopfbeschleunigung zu erzielen. Als Golflehrer muss man diese Hebel aber erst einmal kennen.

Welcher junge Mensch wird nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Golflehrer beginnen, um sich ganz diesem Beruf zu verschreiben? Über drei Jahre mit geringen Einnahmen und mit keinen rosigen Verdienstaussichten für die Zukunft. Golflehrer gibt es in jedem Club, manchmal sogar zu viele. Denn auch diese kommen oftmals mit ihrem Einkommen im Sommer nicht so zu recht, dass sie den verdienstarmen Winter heil überstehen. Ist es da nicht verlockender eine Banklehre oder gar ein Studium zu beginnen? Nun hat man schon von Seiten der PGA die Einstiegsbarriere für die Ausbildung zum Golflehrer sehr niedrig angesetzt. Ein Hauptschulabschluß ist völlig ausreichend. Ja klar, mit dem Background gibt es längst nicht so viele lukrativere Alternativen zum Beruf des Golflehrers. Wer nach Höherem oder zumindest einem höheren Gehalt strebt, ist beim Beruf Golflehrer sowieso eher falsch.
Im Vergleich zu einer Karriere als Lagerarbeiter oder LKW-Fahrer, ist es schon angenehmer, als Golflehrer ohne viel Anstrengung und immer an der frischen Luft sein Geld zu verdienen. Aber ist man als Hauptschüler in der Lage die komplexen physikalischen Zusammenhänge zu verstehen? Der Golfschwung ist pure Physik, die verstanden und weitergegeben werden will.

Den Fokus auf junge Menschen zu legen ist ein weiterer Denkfehler der PGA. Geschätzt mehr als 95 Prozent der in Deutschland aktiven Golflehrer haben selber mit dem Golfspiel bereits als Kind begonnen. Kinder erlernen den Golfschwung völlig anders. Sie gehen vor allem viel unbekümmerter an die Sache heran und werden nicht durch vermeintliche Lebenserfahrungen zu falschen Bewegungen verleitet. In Deutschland liegt aber das durchschnittliche Einstiegsalter bei ca. 43 Jahren.

Mit 43 ist man weniger beweglich und eventuell auch nicht mehr so lernfähig. Vor allem aber geht man mit völlig falschen Vorstellungen an das Thema Golfschwung heran. Fast alle Golfanfänger machen die gleichen Fehler. Falsche Ansprechpostion, falscher Griff und natürlich völlig falsche Schwungbewegungen. Als Anfänger glaubt man noch, möglichst weit ausholen und möglichst viele Gelenke anwinkeln zu müssen. Außerdem überwiegt die Vorstellung mit Kraft bzw. Schnellkraft operieren zu müssen. Den Körper setzen die wenigsten ein. Für Kinder ist der Golfschläger im Verhältnis zum eigenen Gewicht viel schwerer. Ohne den Körper einzusetzen, hätten gerade kleine Kinder überhaupt keine Chance, den Schläger adäquat zu schwingen.

Wer den Golfschwung als Kind einmal gelernt hat, wird sein ganzes Leben lang den Körper richtig für den Golfschwung einsetzen. Aber wie soll so jemand einem Vierzigjährigen etwas erklären, was er selber nie erlebt hat. Wer die Probleme eines älteren Menschen beim Erlernen des Golfschwungs nicht kennt, wird kaum in der Lage sein, die richtigen Tipps und Hilfen zu geben, um seinen Schüler zu verbessern.

Vorzüge einer anderer Golflehrer-Kategorie

Was auf den ersten Blick weniger gut aussieht - nämlich die fehlende PGA-Ausbildung - ist eigentlich eher ein Vorteil. Finanziell unabhängig, mit viel Lebenserfahrung und einer akademischen Ausbildung geht man viel entspannter an das Thema. Im höheren Alter mit dem Golfsport begonnen, sind die Entwicklungsstufen und typischen Anfängerfehler sehr vertraut.

Auf keine Schule oder Schwungphylosophie zunächst festgelegt, habe ich viele Golflehrer und deren Methoden weltweit kennengelernt. Als beste und einzig wahre Schwungmethode hat sich dabei der Golfschwung von Mike Austin herausgestellt. Wer im Alter von 64 Jahren den Golfball 471 Meter weit schlagen kann, muss einen wirklich guten Golfschwung haben.

Die beste Ausbildung für die Mike Austin Methode konnte man bei Dan Shauger erhalten. Keiner sonst hat Mike Austin über 25 Jahre als Caddy, Schüler und Freund begleitet. In unzähligen Gesprächen hat Dan alles über den Schwung und die dahinter steckenden Hebeltechniken erfahren. Mehr als Mike Austin jemals einem anderen mit auf dem Weg gegeben hat. Mike Austin selber hat kein Buch geschrieben und selber auch nur sehr wenige Videos produziert. Weil er bis ins hohe Alter an Golfturnieren teilgenommen hat, wollte er auch seine Konkurrenz nicht schlau machen.